Der Messesamstag mit der Leipziger Autor*innenrunde

»Niemals gleicht Ihre Seele einer anderen,« ruft Friedrich Ani den Teilnehmern der Autor*innenrunde zu und fordert sie auf, mehr Autobiografie zu wagen. Und damit meint er ausdrücklich nicht die Autofiktion, die so viele Möglichkeiten bietet sich zu verstecken. Schreiben sei aber mehr, als nur mal den »großen Zeh aus der Wohlfühlzone zu strecken«.

Es sei die »völlige Entblößung vor sich selbst« und damit der Sprung ins kalte Wasser (immer wieder) gelingt, bieten Schreib-, Coaching- und Marketingprofis an 22 Tischen in drei Schichten den ganzen Tag über Gespräche und Impulsvorträge an. Unterstützt wird das Ganze von einem Catering, das für Energienachschub sorgt.

Ich höre bei Matthias Voigt zu, der aus der Agenturarbeit von Literaturtest in Berlin berichtet und PR-Tipps für Autorinnen gibt. Isa Theobald erzählt von Patreon, der Crowdfunding Plattform für Künstler, auf der mittlerweile auch Judith Holofernes (»Die Träume anderer Leute«) veröffentlicht. Maren Martschenko verrät, wie »monochromes Arbeiten« ihr half am Ball zu bleiben und warum sie freitags immer eine Kuh malt. Wolfgang Tischer leitet eine gut besuchte Runde zum Thema Lesermeinung (inklusive Shitstorm) und Bettina Lausen bereitet mit Seejungfrau Hanna Aden auf den Sprung ins Piranhabecken vor. Gemeint ist die Arbeit am Exposé.

Ausgestattet mit neuem Selbstbewusstsein kann man dann von den glühenden Wangen und leuchtenden Augen gleich noch ein neues professionelles Autorenfoto machen lassen. Ganz umsonst, das ist alles schon drin in der Eintrittskarte. Seit 10 Jahren ist die Autorinnenrunde ein geniales Konzept und war zu Recht ausverkauft