So antwortete Margaret Atwood auf ihren allerersten Lesungen in kanadischen Gemeinden auf die Frage der Leserinnen, ob sie Naturkrause habe oder zum Friseur gehe. Nur jemand, die absolut verrückt gewesen sei, habe damals versucht Gedichte zu schreiben. Und so jemand ginge nicht zum Dauerwelle. Erfolg und Einkommen hatten die verrückten Poetinnen ohnehin erst, wenn sie gestorben waren.
Atwood ist zum Glück noch herrlich lebendig und gleichzeitig erfolgreich. Allerdings kam der große Ruhm tatsächlich mit der Prosa. Die Dystopie »Der Report der Magd« von 1981 ist zum Dauerbrenner geworden. Die Frauen der israelischen Protestbewegung gegen die geplante Justizreform tragen die rot-weißen Kostüme einer Serien-Adaption des Romans als weithin sichtbare erweiterte Metapher.
Atwood las beim Internationalen Literaturfestival in Berlin aus »die Füchsin« und »Dearly«. Wagner, als ihr Übersetzer, und Hildegard Schmal als deutsche Stimme übertrugen die Worte liebevoll ins Deutsche, z.B. bei »Blackberry«: »Es ist so, wie ich dir immer gesagt habe. Die besten wachsen im Schatten.«
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