Im Herbst ’87, ich war 23, kam French nach West-Berlin ins Amerikahaus. Vor dem Einlass saß sie mit jemandem vom deutschen Verlag zusammen, scannte die Frauen in der Ticket-Schlange und schenkte mir ein langes Lächeln, das ich in meiner Erinnerung als verschwörerisch abgespeichert habe.
Dann las sie die Anfangsszene aus »Her Mother’s Daughter«, die für mich auch nach 35 Jahren zu den besten Romananfängen aller Zeiten gehört.
Der von »Frauen« (1977, übersetzt von Barbara Duden, Monika Schmid und Gesine Strempel) ist aber auch nicht schlecht: »Mira versteckte sich in der Damentoilette. Für sie war es immer noch die Damentoilette, obwohl jemand auf dem Schild an der Tür das Wort „Damen“ durchgestrichen und „Frauen“ darunter geschrieben hatte.«
Ich stelle mir gerne vor, wie Marilyn French an allen Klotüren im Himmel das Wort „Ladies“ durchstreicht und durch „Women“ ersetzt.
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