»Was ihr nicht seht« und »Weil da war etwas im Wasser« –
Bei »Debüt Doppel« nehme ich je ein Debüt von 2023 unter einem gemeinsamen Aspekt huckepack mit einem Titel der Shortlist für den Bloggerpreis »Das Debüt«. Die Bekanntgabe des Gewinnertitels ist am 03.03.2024.
Bei Luca Kiesers »Weil da war etwas im Wasser« und Gianna Molinaris »Hinter der Hecke die Welt« (kein Debüt, aber kürzlich gelesen und von vielen Seiten gefeiert) fällt er mir auf. Der Trend in der Literatur von 2023, wissenschaftliche und technische Fakten unverbunden, womöglich in kursiv abgesetzten Listen, in den Text zu streuen in einem gelehrten Stream of Scientific Consciousness. Das ist irre anstrengend zu lesen.
Ein Blick zu den Meistern hilft, wie man lernen und lesen elegant verknüpfen kann. Bei T.C. Boyle gibt es jede Menge grotesker Einzelheiten zur Klimakatastrophe (»Blue Skies«), bei Ian Mc Ewan zur Gehirnchirurgie (»Saturday«), zum Abschmelzen der Polkappen, der Physik von Sonnenkollektoren (»Solar«) und zu den Möglichkeiten angewandter KI (»Machines like me«), ABER: In diesen Romanen wird das Detailwissen der Handlung untergeordnet. Bei Jasmin Schreiber (»Marianengraben«) lerne ich auch meeresbiologische Einzelheiten über die Tiefsee, aber die werden so in die Erzählung integriert, dass ich sie lesend mitverdauen kann.
Magdalena Saiger, »Was ihr nicht seht oder die absolute Nutzlosigkeit des Mondes«, Roman, Edition Nautilus, 168 Seiten. Erschienen am 06.03.2023.
Luca Kieser, »Weil da war etwas im Wasser«, Roman, Picus, 320 Seiten. Erschienen am 30.08.2023.
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