Caroline Wahls Debüt »22 Bahnen« ist ein literarischer Durchbruch in Sachen Geschwister-Resilienz.
Tilda, die Große, die nicht nur ihren Studienalltag (Mathematik!) wuppt, sondern auch den Haushalt und eine alkoholkranke Mutter, beschützt Ida, die kleine Schwester mit künstlerischem Potenzial.
Zusammen gehen Sie ins Freibad. Tilda für ihre 22 Bahnen und Ida nur, wenn es regnet. Sie haben einander und verlassen sich nicht mehr auf die Erwachsenen, die entweder abwesend sind, wie der Vater oder eine »Mama vier Jahreszeiten«, deren Zuständen man nicht trauen darf. Über ihre Sprüche (»Ihr tut ja so, als ob ich Alkoholikerin wäre«) können die beiden Schwestern nur noch lachen und tun es auch. Gemeinsam. Wie alles andere auch.
Und dann ist da noch Viktor, der auch keine richtige Familie mehr hat, aber sogar noch besser schwimmt als Tilda.
Irgendwann, als Tilda dann doch mal untergeht, ist es Ida, die rechtzeitig die richtigen Entscheidungen trifft und als der Herbst kommt, der »Magier, der alles verzaubert«, sind alle verwandelt. Das schönste Debüt dieses Schwimmbad-Lesesommers!
Caroline Wahl, 22 Bahnen. Roman. Gebunden, 208 Seiten. Erschienen am 18.04.2023. Cover:Dumont
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