Endlich ist es März! An dem ersten schönen Samstag-Vormittag habe ich die ganze Wohnung geschrubbt und die Teppiche schaumgereinigt – auch den Läufer im Flur, den meine Freigänger-Katze über den Winter völlig eingesaut hat. Sogar die Fenster sind wieder sauber. Alle Räume leuchten im Sonnenlicht, als ob sie mit sich selbst zufrieden wären.
Ich bin gerade dabei, die Hände ein letztes Mal in Meister Proper zu tauchen, den Zitronenduft einzuatmen und das Mikrofasertuch auszuwringen, das heute morgen noch neu war, als es am Briefschlitz rappelt.
Mich hat die Vorstellung immer gerührt, dass der Briefträger die Treppen bis zur Wohnung hochläuft, um mir die Post zu bringen. Aber seit Neuestem gibt es Aushilfs-Postboten, die sich die Mühe nicht machen und alles in den Briefkasten im Flur stopfen. Manchmal, wenn die Sendung nicht mehr reinpasst, stellen sie die Post sogar einfach nur oben drauf.
Freudig laufe ich in den Flur und meiner Katze entgegen. Das Geräusch war also nicht der Briefschlitz, sondern die Katzenklappe. Und sie klappert immer noch, denn ein stattlicher roter Kater zwängt sich auch noch mit hinein und bleibt, nachdem er das geschafft hat, etwas unschlüssig vor mir stehen.
Hinter den beiden zieht sich eine Spur von deutlich zu erkennende schwarzen Pfotenabdrücken. Offensichtlich ist der Neue eine Bekanntschaft aus dem frisch angelegten Hinterhof-Beet. Frühling eben! Ich seufze und hole den Staubsauger wieder raus.
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