Floristin Lisbeth würde gerne ihre Haut loswerden. Die ererbte Neurodermitis erinnert sie von Kindheit auf daran, dass sie kein dickes Fell hat. Immer wieder kommt ein neuer Schub und hinterlässt Narben.

Nur an der Ostsee ist es besser und der Bungalow, in dem sie mit ihren Eltern den ersten Strandurlaub verbringt, wird sie jahrzehntelang begleiten.

Der Ort spielt eine Hauptrolle in „Die Kriegerin“, der Geschichte von Lisbeth, ihrer Kleinfamilie und Florentine, die sie während der Grundausbildung bei der Bundeswehr kennenlernt.

Beide sind über ihre Träume miteinander verbunden und sammeln, wie schon Florentines Großmutter, Steine, um sich im Ernstfall gegen Vergewaltiger zu wehren. Durch Training und Lebensführung versuchen beide, sich möglichst viel eigene Männlichkeit anzueignen.

Doch als es darauf ankommt, sind sie schutzlos und müssen sich als »Soldat, der sich nicht wehrt« verhöhnen lassen. Rache liegt nahe, wird auch geplant und gelingt doch nie ganz.

Ein spannend konstruierter Roman, bei dem die Fähigkeit zur Beziehung trotz aller Vertrauensbrüche der eigentliche rote Faden ist.

In Zeiten der Aufrüstung zu lesen!

Helene Bukowski, »Die Kriegerin«. Roman. Aufbau Verlag. 256 Seiten. Erschienen am 6.9.22