„Wird uns die Aufklärung von der Dummheit befreien?“zweifelt die Königin. Heute kennen wir die Antwort.
Er, Armenarzt und bürgerlicher Sohn eines deutschen Pastors, verfasst anonym Schriften wie „Der freie Mensch“ und „Licht der Vernunft“ und lässt sie ihr, englische Prinzessin und Gemahlin des dänischen Königs, zukommen. Sie diskutieren über Rousseau und er verordnet ihr das Reiten im Herrensattel.
Zum ersten Mal im Leben fühlt sie sich frei, aber bei Hofe hält so ein Zustand natürlich nicht lange an – für niemanden, an keinem Hof, nicht nur im 18. Jahrhundert. Gar nicht mal der verrückte König selbst ist der Gegner („Nur zu, ein Sprung in den Kanal wird Ihnen guttun, Majestät“), sondern die bornierte Ratsversammlung. Klingt vertraut, oder?
Mit etwas zu plumpen Hofschranzen-Sprüchen („Eine wahre Königin gebärt schweigend und in Würde“), aber auch einer wundervollen Tanzszene. Hach!
Die Königin und der Landarzt (DK, 2012), Nikolai Arcel, 128 Minuten
In der ARTE Mediathek verfügbar bis 23.1.25
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