Kategorie Memoir

Memoir schreiben heißt nichts weniger als historisch sichtbar werden und das ist sowohl für Schüler als auch für die meisten Erwachsenen ein ungewohntes, aber gutes Gefühl.

Wir, die Baby-Boomer in Deutschland, können schon von (mindestens) zwei Ländern berichten, die es nicht mehr gibt. Und die Schüler, die vor Ihnen sitzen, sind die Stimmen des neuen Jahrhunderts.

Reiswaffelzement und Bratwursttorte

Jan Weiler in der Detmolder Stadthalle – Die Scheu vor Populärliteratur ist im Schulsystem des deutschsprachigen Raums sprichwörtlich. Buchpreisträger Tonio Schachinger beschreibt in »Echtzeitalter« seinen Klassen- und Deutschlehrer als einen »derjenigen, die sich eher ein Bein abhacken würden, als in… Weiterlesen →

»In Locarno hätte man uns als Eindringlinge betrachtet« –

Als die Ankündigung kam, Ex-Bundesrätin Doris Leuthard würde »Nicht Anfang und nicht Ende« von Plinio Martini mit in den SRF-Literaturclub bringen, war die Neugier groß. Der Roman ist ein Auswanderer-Memoir voller Reue und Härten, die zu schildern wichtig waren. Gerade… Weiterlesen →

Kolossale Kleinigkeiten

Ia Genbergs Roman »Die Details« – Wie eine Skizze liest sich Ia Genbergs verhältnismäßig dünner Roman »Die Details«, besonders wenn man die wortreichen Ergüsse männlicher nordischer Autoren damit vergleicht. Mit ein paar souveränen Strichen entwirft sie ein Portrait der Millenials… Weiterlesen →

Ausnahme Aufstieg

»Unsere Gesellschaft wird insgesamt nicht gerechter, wenn hier und da eine Klassenbeste ein angenehmeres Leben als ihre Eltern führt.« Auf Einladung der GEW las Marlen Hobrack in der Detmolder Stadthalle aus »Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet.« Das Buch verknüpft… Weiterlesen →

»Ich möchte diese Chance nicht«

Die Ich-Erzählerin steht am Scheideweg. Die Kinder werden ausziehen, die Wohnung kann sie sich ohne Unterhaltszahlungen nicht mehr leisten. Sie besitzt eine Werkstatt und ein Haus auf dem Lande, aber diese Alternativen sind ihr nicht recht. Ich gebe zu, dass… Weiterlesen →

Warum Memoir?

Warum autobiografische Texte im Unterricht funktionieren Als Teaching Assistent an der University of Portland, Oregon bekam ich 1991 das Lehrwerk »Stimmen eines Jahrhunderts: 1889 bis 1990« in die Hand gedrückt, das ich im Landeskundeunterricht Deutsch benutzen sollte. Damals war ich… Weiterlesen →

Happy Birthday Marilyn French (21.11.1929 bis 2.5.2009)

Im Herbst ’87, ich war 23, kam French nach West-Berlin ins Amerikahaus. Vor dem Einlass saß sie mit jemandem vom deutschen Verlag zusammen, scannte die Frauen in der Ticket-Schlange und schenkte mir ein langes Lächeln, das ich in meiner Erinnerung… Weiterlesen →

So gut wie neu

In einem der letzten klassischen Kaufhäuser in meiner Stadt gibt es ganz hinten am Ende der glitzernden Schmuckabteilung eine schmuddelige Werkstattecke, in der Lederarmbänder für Armbanduhren verkauft werden. Dort bekommt man auch eine Uhrenbatterie gewechselt, was wahrscheinlich der rentable Grund… Weiterlesen →

Die Hammerschlag-Kassette

Meine Mutter sehnte sich ein Leben lang nach der fröhlichen und aussichtsreichen Mädchenzeit, die sie nie hatte. Ob es die wohlhabende Jugendfreundin Renate (Vater Arzt) oder die verliebten Nachbarjungs aus der Grundschule (einer davon Gregor, später Gemeindeorganist) wirklich gegeben hatte… Weiterlesen →

Spirograph

In den Sechzigern gab es für „begabte junge Zeichner“ (so stand es im Werbetext auf der Verpackung) ein Gerät zur Herstellung komplett symmetrischer Grafiken, die, besonders wenn sie mit mehrfarbigen Stiften ausgeführt wurden, einen hypnotischen, fast psychedelischen Effekt auf den… Weiterlesen →

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