Kategorie Lightning-Book

Hier gibt’s Kurz-Rezensionen, wenn’s mal schnell gehen soll mit der Lese-Entscheidung

Ungewohnter Zugang

»Die Resonanzen« von Helga Flatland ist eine Geschichte von Horizonterweiterung und innerem Wachstum – Mathilde, eine Lehrerin aus Oslo, verliert nach einer Affäre mit einem Schüler den Job. Die Corona-Pandemie habe ihr einen »ungewohnten Zugang« zur Privatsphäre ihrer Schüler gegeben,… Weiterlesen →

Billiger als Neurexan

Falls jemand noch ein Stabilisierungsgeschenk für eine gestresste perimenopausale Lebenseinheit (Mutter, Schwester, Tante, Nacktschnecke) sucht, empfehle ich Ella Carina Werner. Ihre feministischen Tiergedichte sind ja eher flüchtige Globuli im Alltag, aber »Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen« verspricht… Weiterlesen →

Venedig sehen und trauern

»Ich hatte das Gefühl, so viel mehr verloren zu haben als meinen Vater«. Im Kulturzeit-Gespräch auf 3sat am 28.Nov.23 beschreibt Daniel Schreiber, wie es dazu kam, dass er seinen eigenen Verlust mit dem gesellschaftlichen Wegbrechen von Gewissheiten verknüpft. Ausgerechnet die… Weiterlesen →

Die immer wieder neue Sicht auf die Dinge

Manchmal sind Gespräche über neue Bücher sogar im Livestream packend. Gestern Abend bei den Nordischen Literaturtagen stellten Opening Act Daniel Gustafsson und Jonas Gren ihre Umweltromane vor, die leider noch nicht auf Deutsch zu haben sind. Daniel Gustafsson forscht durch… Weiterlesen →

„Mit Rosen bemalte Einbauschränk an den Wänd“

Zum Glück kann man in Zeiten unsicherer Bahn-Verbindungen das Hamburger Festival der skandinavischen Literatur im Live-Stream nachverfolgen! Am zweiten Festivaltag ist Helga Flatland zu Gast, von der ich letztes Jahr »Zuunterst immer Wolle« gelesen habe und die mit »die Resonanzen«… Weiterlesen →

»Behalte das.«

Eine ausführlichere Version und die Erklärung, warum »Der Markisenmann« von Jan Weiler das feministischere Tochter-Vater-Buch ist, gibt es im Literaturcafé. »Was soll aus mir werden?« Das ist die bange Frage, die »Vom Himmel die Sterne« durchzieht, und obwohl die Geschichte… Weiterlesen →

»Dieser Film wurde nie gedreht.«

In »Lichtspiel« entwickelt Daniel Kehlmann das Portrait eines Künstlers unter dem Druck der nationalsozialistischen Diktatur. Dies geschieht völlig plausibel, Schritt für Schritt, aus dem Innern der Figur heraus, und das ist die große Kunst an dem Roman. Wenn Ulrich Noethen… Weiterlesen →

»In Locarno hätte man uns als Eindringlinge betrachtet« –

Als die Ankündigung kam, Ex-Bundesrätin Doris Leuthard würde »Nicht Anfang und nicht Ende« von Plinio Martini mit in den SRF-Literaturclub bringen, war die Neugier groß. Der Roman ist ein Auswanderer-Memoir voller Reue und Härten, die zu schildern wichtig waren. Gerade… Weiterlesen →

Kolossale Kleinigkeiten

Ia Genbergs Roman »Die Details« – Wie eine Skizze liest sich Ia Genbergs verhältnismäßig dünner Roman »Die Details«, besonders wenn man die wortreichen Ergüsse männlicher nordischer Autoren damit vergleicht. Mit ein paar souveränen Strichen entwirft sie ein Portrait der Millenials… Weiterlesen →

Hundert Jahre Dunkelheit?

Mikael Niemis »Sten i siden« ist eine generationsübergreifende Erzählung aus dem Tornetal – »Gibt’s eigentlich auch Vorteile in Norrbotten zu wohnen?« fragt Moderator Fredrik Belfrage, als Mikael Niemi, 64, von Millionen Mücken und wochenlanger kompletter Dunkelheit erzählt. Niemi ist der… Weiterlesen →

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