Kategorie Memoir

Memoir schreiben heißt nichts weniger als historisch sichtbar werden und das ist sowohl für Schüler als auch für die meisten Erwachsenen ein ungewohntes, aber gutes Gefühl.

Wir, die Baby-Boomer in Deutschland, können schon von (mindestens) zwei Ländern berichten, die es nicht mehr gibt. Und die Schüler, die vor Ihnen sitzen, sind die Stimmen des neuen Jahrhunderts.

»Ich möchte diese Chance nicht«

Die Ich-Erzählerin steht am Scheideweg. Die Kinder werden ausziehen, die Wohnung kann sie sich ohne Unterhaltszahlungen nicht mehr leisten. Sie besitzt eine Werkstatt und ein Haus auf dem Lande, aber diese Alternativen sind ihr nicht recht. Ich gebe zu, dass… Weiterlesen →

Die verschwommene Existenz am Rande der eigenen

Annie Ernauxs »Das andere Mädchen« ist ein Brief an die nie gekannte Schwester – Annie hat eine doppelt tote Schwester. Gestorben vor Ernauxs Geburt und totgeschwiegen in all den Jahrzehnten, die ihre Eltern noch lebten. Durch einen Zufall hört die… Weiterlesen →

Warum Memoir?

Warum autobiografische Texte im Unterricht funktionieren Als Teaching Assistent an der University of Portland, Oregon bekam ich 1991 das Lehrwerk »Stimmen eines Jahrhunderts: 1889 bis 1990« in die Hand gedrückt, das ich im Landeskundeunterricht Deutsch benutzen sollte. Damals war ich… Weiterlesen →

Der 100er

»Keen Problem«, lächelt der Busfahrer. Ich halte ihm einen Zwanzigmarkschein hin, darauf gefasst, wieder aussteigen zu müssen. Wer für einen Berliner Doppeldeckerfahrschein kein abgezähltes Kleingeld bereithält, muß wechseln gehen und auf den nächsten Bus war­ten. Doch der 100er ist keine… Weiterlesen →

Happy Birthday Marilyn French (21.11.1929 bis 2.5.2009)

Im Herbst ’87, ich war 23, kam French nach West-Berlin ins Amerikahaus. Vor dem Einlass saß sie mit jemandem vom deutschen Verlag zusammen, scannte die Frauen in der Ticket-Schlange und schenkte mir ein langes Lächeln, das ich in meiner Erinnerung… Weiterlesen →

So gut wie neu

In einem der letzten klassischen Kaufhäuser in meiner Stadt gibt es ganz hinten am Ende der glitzernden Schmuckabteilung eine schmuddelige Werkstattecke, in der Lederarmbänder für Armbanduhren verkauft werden. Dort bekommt man auch eine Uhrenbatterie gewechselt, was wahrscheinlich der rentable Grund… Weiterlesen →

Die Hammerschlag-Kassette

Meine Mutter erinnerte sich ein Leben lang an die fröhliche und aussichtsreiche Mädchenzeit, die sie nie hatte. Ob es die wohlhabende Jugendfreundin Renate (Vater Arzt) oder die verliebten Nachbarjungs aus der Grundschule (einer davon Gregor, später Gemeindeorganist) wirklich gegeben hatte… Weiterlesen →

Spirograph

In den Sechzigern gab es für „begabte junge Zeichner“ (so stand es im Werbetext auf der Verpackung) ein Gerät zur Herstellung komplett symmetrischer Grafiken, die, besonders wenn sie mit mehrfarbigen Stiften ausgeführt wurden, einen hypnotischen, fast psychedelischen Effekt auf den… Weiterlesen →

»Was ist schon mein Ernst.«

Alte Liebe am Rhein – »Harry, was ist in dich gefahren – ist dir nicht gut?« Ich bin in Bonn und lese »Alte Liebe« von Elke Heidenreich und Bernd Schröder, das nebenan in Köln spielt. Lore und Harry sind fast… Weiterlesen →

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